Kinder sind Experten ihrer eigenen Lebenswelt. Sollen ihre Interessen und Bedürfnisse ernstgenommen werden, ist es unumgänglich, mit ihnen, statt über sie zu sprechen. Der Wunsch zur Teilhabe an demokratischen Prozessen entwickelt sich aus nachahmenswerten Vorbildern. Die Erweiterung des Kinder- und Jugendrates um das Projekt "Kinderrat" setzt sich zum Ziel, Kinder zur Partizipation in sie betreffenden Angelegenheiten zu befähigen.
Der Kinderrat stellt sich im nachfolgenden Film vor: Dazu HIER klicken.
Im Bild: Teilnehmer:innen des Kinderrats, hinten v. links nach rechts: Miguel Grosch (Kinder- und Jugendbüro der Stadt Unna/ Aufsuchende Jugendarbeit), Michael Strecker (Kämmerer der Stadt Unna), Dirk Wigant (Bürgermeister der Stadt Unna), Beate Frommeyer (Kinder- und Jugendbüro der Stadt Unna/ Vorsitzende Kinderrat)
Aktuelles Protokoll des Kinderrats
Das Einüben der Beteiligung soll, im Gegensatz zu schulischen Möglichkeiten, durch das Projekt mit einem außerschulischen Partner möglichst ergebnisoffen verlaufen. Die positiven Erfahrungen während der Zeit als Kinderrat und das Zurückspiegeln dieser Erfahrungen in die Klassengemeinschaft sollen sich vorbildhaft auf die Entwicklung der Persönlichkeit aller Kinder auswirken.
Das Projekt nutzt dazu bereits bestehende Strukturen des "Kinder- und Jugendrates" und erweitert sie um kindgerechte Anspracheformen und partizipative Elemente:
- Die Klassensprecherinnen und –Sprecher der 3. Klassen aller Unnaer Grundschulen sind eingeladen, ihre Schule zu vertreten.
- Sie sind bereits durch ein demokratische Verfahren gewählt. Ein weiteres Wahlverfahren ist somit nicht notwendig.
- Die Sprecher treffen sich 2 mal pro Jahr zu festen Terminen im Rathaus der Stadt. Sie erlernen spielerisch Möglichkeiten der Teilhabe.
- Sie erlernen spielerisch Möglichkeiten der Teilhabe.
Sie lernen dazu die nötigen Werkzeuge kennen und üben sich innerhalb kleiner, von ihnen vorgeschlagener Projekte in Aushandlungsprozessen, demokratischen Entscheidungen und der Durchführung von beschlossenen Maßnahmen im Rahmen der Übernahme kleiner Verantwortungsbereiche.
Grundsätze des Projektes
Voraussetzung für die Durchführung einer Maßnahme ist der Prozess der Willensbildung und die Einigung auf einen, demokratisch ermittelten, Nenner sowie die Möglichkeit der praktischen Umsetzung.
- Identifizierung (des Problems, der Fragestellung)
- Information
- Meinungsbildung
- Beschluss
- Strategie der Umsetzung
Jeder begonnenen Maßnahme muss die Möglichkeit der Durchführung innewohnen.
Dazu werden durch verantwortliche Erwachsene die Voraussetzungen geschaffen. Dies wird zum einen durch die bereits vorhandenen Strukturen des Kinder- und Jugendrates erleichtert. Zum anderen muss eine vertrauensvolle Zusammenarbeit die Aufbereitung der aktuellen Themen im Unterricht, Wahlen auf schulischer Seite und die gesicherte Unterstützung und Begleitung sowie die Organisation und Durchführung der Sitzungen auf Jugendhilfe – Seite, sicherstellen.
Die Kenntnisnahme und aktive Unterstützung der politischen Entscheidungsträger ist von Bedeutung für die Akzeptanz im öffentlichen Raum. Soweit möglich, soll an Elternabenden durch das Kinder- und Jugendbüro über den Kinderrat informiert und aktive Begleitung eingeworben werden .Notwendig ist, sowohl das Einebnen von Generationenunterschieden zu vermeiden, (wahre Machtverhältnisse sollen nicht verschwiegen werden) als auch die Verantwortung der Erwachsenen für ein demokratisches, gelingendes Aufwachsen der Kinder deutlich zu machen.
An schulischen Maßstäben orientiertes - " Lernen" soll innerhalb des Projektes nicht stattfinden. Vielmehr geht es darum, authentische Erfahrungen anhand von Prozessen zu machen, die die Lebenswirklichkeit von Kindern betreffen und – rational und/ oder emotional – ihren aktuellen Alltag berühren. Die Kinderrats – Mitglieder kommen während der Schulzeit zusammen. Jede Sitzung soll, jeweils aufgelockert, nicht länger als 2 Stunden dauern. Dazu werden die Kinder aus der Schule abgeholt und zurückgebracht. Sie haben danach zeitnah Gelegenheit, über ihre Erfahrungen zu berichten. Jede Sitzung schließt mit einer Entscheidung und der Strategie ihrer Durchführung ab. Die Umsetzung geschieht jeweils zwischen den Sitzungen durch das KiJuB in Zusammenarbeit mit beteiligten Kindern, Schule und Eltern. Die Kosten für das Projekt werden, soweit möglich, von der durchzuführenden Maßnahme bestimmt. Sie sind aus den laufenden Budgets des Kinder- und Jugendbüros und des Kinder- und Jugendrates deckungsfähig.
Das jährlich für die Mitglieder zur Verfügung stehende Projektbudget beträgt 1000.-€
(Den Pausenkoffer haben sie sich verdient!)
Ziele:
- Kinder können ihre Selbstwirksamkeit erkennen
- Kinder können einen sie interessierenden Sachverhalt benennen
- Kinder kennen ihr Recht auf freie Meinungsäußerung
- Kinder kennen ihr Recht auf Beteiligung an allen sie betreffenden Angelegenheiten
- Kinder können die positive Botschaft senden: Einmischen und Mitmachen lohnt sich!
- Kinder trauen sich, ihre Meinung zu vertreten
Teilnehmende Schulen
- Grundschule Hemmerde
- Grundschule Lünern
- Osterfeldschule Mühlhausen
- Liedbachschule Billmerich
- Sonnenschule Massen
- Schillerschule Massen
- Grilloschule K-born
- Schule am Friedrichsborn
- Katharinenschule
- Falkschule
- Nikolaischule
- Jakob-Muth-Schule
Wo ihr uns findet
Ihr findet uns im Kinder- und Jugendbüro, einfach reingehen und fragen!
in der Bahnhofstr. 45h
(ein Ladenlokal gegenüber der Post)
59423 Unna
Außerdem erreicht ihr uns unter der Telefonnummer 02303/103 51 53 oder 02303/103 51 51 oder schickt uns eine E-Mail an: beate.frommeyer@stadt-unna.de